Zu meinen wertvollsten Terminen gehörten die Lunchdates mit einem sehr geschätzten Kollegen. Immer derselbe Italiener, derselbe Platz, immer dasselbe Essen und Getränk – klingt langweilig. Dennoch lösten wir beim regelmäßigen Lunch mehr Probleme und sahen mehr Chancen als in den meisten offizielle Vorstandsrunden, in denen wir uns sonst trafen. Warum entfaltet ein Mittagessen diese Kraft? Aus meiner Sicht sind es fünf Denkanstöße, die man durchaus auf die tägliche Arbeitsroutine übertragen kann.
Dampf ablassen
Schon auf dem Weg zum Restaurant bespricht man Sachen, die gerade brennen, die einen beschäftigen. Das hat zwei Effekte: Der Druck ist erstmal raus und man weiß, was den anderen bewegt.
? Thought-Starter: Warum erkundigt man sich bei #Meetings nicht ernsthaft nach dem Wohlbefinden des anderen und nimmt sich Zeit, auch mal Dampf abzulassen, damit der Kopf frei ist?
Ausgang offen
Die Diskussion entwickelt sich beim Lunch, es gibt keine Agenda und auch kein Ziel. Das Thema priorisiert sich während des Essens quasi selbst.
? Thought-Starter: Warum erlaubt man es sich nicht in einem Termin, das Thema der Stunde spontan zu priorisieren, weil es jemanden wichtig ist?
Gute Atmosphäre
Ein Restaurant ist ein Rahmen, in dem man anders spricht, als wenn man an einem Konferenztisch sitzt. Gerade der Bruch zum Office oder Bildschirm öffnet Perspektiven. Der Abstand zum Schreibtisch reicht schon aus, um weiter als bis zum nächsten Problem zu denken.
? Thought-Starter: Warum schafft man sich nicht häufiger eine Umgebung, die ein Bruch zu den täglichen Routinen darstellt? Wenn man sich wohl fühlt, ist man aus meiner Sicht empfänglicher für den konstruktiven Dialog.
Die Frage
Beim Lunch stellt man sich gegenseitig Fragen, die eher perspektivischer Natur sind: Wo wollen wir in einem Jahr stehen? Mir ist etwas aufgefallen – warum machen wir das eigentlich so? Solche Fragen öffnen den Kopf.
? Thought-Starter: Warum werfen wir so selten Grundsatzfragen auf und diskutieren sie aus? Fragen sind eine wunderbare Bühne für einen Gedankenaustausch und helfen, die Perspektive des anderen besser kennenzulernen.
Sich gegenseitig etwas Gutes tun
So banal es ist, so schön ist es auch: Brauchtum. Mal lädt der eine ein, mal der andere. Oder man stößt auf einen Erfolg an oder auch zum Trost auf einen Misserfolg.
? Thought-Starter: Es ist schön, seinem Geschäftspartner etwas Gutes zu tun. Warum hören die kleinen Gesten oft an der Bürotür auf? Bei einem regelmäßigen Lunch entsteht ein Gefühl gegenseitiger Wertschätzung. Dafür bin ich dankbar und freue mich auf die nächste Runde – Prost.