Ruckblick auf 10 Jahre CEO

10 Jahre Rückblick, wann haben wir eigentlich die Magie verloren?

Seit fast 10 Jahren bin ich CEO von Kreativagenturen, die seit ihrer Gründung einen unerbittlichen Glauben haben: mit Ideen Menschen zu berühren und zu bewegen. „Human beings are powered by emotion, not by reason” steht in unserer Gründungsurkunde, begleitet von “Nothing is impossible”.

Auf 10 Jahre Kreativagenturalltag rückblickend muss ich feststellen, dass ich unsere DNA vereinzelnd vermeintlichen Marketingtrends und Geschäftsopportunitäten geopfert habe. Was ist schiefgelaufen? Die großen Irrtümer:

#Contentmarketing: In meinen ersten Agenturjahren war die Branche beseelt von der Idee, dass Marken Medien werden. Die Denkweise änderte sich: Statt Outbound war Inbound im Trend – hochwertiger digitaler Content musste her, um bei Google mit gewünschten Keywords gut zu ranken. Bei so viel Content wurde er Commodity und bewegte nichts. Es begann die Ära des dynamisches Retargetings, des „Brand-Stalkings“.

#CustomerJourney: Menschen im richtigen Moment die richtige Botschaft im richtigen Kanal zuzuspielen klingt verlockend. Kunden liebten unsere Fähigkeit, die Journey bereits vor der Kampagnenentwicklung zu rechnen und Wirkungsprognosen zu erstellen. Doch das führte zwangsläufig zur Befüllung von Kontaktpunkt-Konserven. Statt „Outside der Box“ zu denken, reduzierten wir Kreation auf „Inside the Box“. Die Idee verlor ihre Radikalität und Unabhängigkeit und wurde zu zweckgebundener #Kommunikation.

#Alwayson: Eigentlich hätte uns das Wort stutzig machen müssen. Aber es klang nach gutem Geschäft, also sprangen auch wir auf den Zug auf und produzierten vor allem für globale Kunden Toolboxen, die Hunderte von Assets vorhielten. Always on wurde jedoch zu Always same und damit zu Always boring.

#Metaverse: Wieder stehen wir an einer Schnittstelle und müssen uns fragen: Machen wir mit und springen auf den Zug der technologischen Möglichkeiten? Es ist ja schon geil, die reale mit der virtuellen Welt zu verschmelzen und das Metaverse als Erweiterung im Omnichannel-Marketing zu nutzen. Und da ist sie wieder – die Verlockung…

Egal welcher Trend, welche Technologie, welcher neue Kanal oder unerwartete Zugang zu Endkunden um die Ecke kommt – es ist wichtig, dass Kreativagenturen ihre Bestimmung kennen und leben. Es geht um nichts weniger, als dass unsere Kunden mit ihren Marken im Leben der Konsumenten eine Rolle spielen. Dass sich die Menschen freiwillig den Marken anschließen und dass wir als Ideengeber Gesprächsanlässe liefern, die Herzen höherschlagen lassen und solche Momente schaffen, die man gleich nochmals erleben möchte. Die vielleicht Missstände überwinden oder wundervoll überraschen. Das ist schon schwer genug. 

Statt Menschen medial nah zu sein, müssen wir wieder mit unseren Ideen in ihre Herzen zurück. Dann wirkt Kreation magisch.

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Marken- und Digitalisierungsexperte.
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