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Unternehmensblog – die unterschätzte Kommunikationsplattform

Viele Unternehmen scheuen davor zurück ein “digitales, öffentliches Tagebuch” zu führen, was auch an der missverständlichen deutschen Übersetzung liegt. Die englische Bedeutung “Weblog” (zusammengesetzt aus “Web” und “Logbuch”) macht den Nutzen schon klarer: Der Blog ein Aggregator, ein Ort, an dem alle Fäden der Social Media-Aktivitäten zusammenlaufen. Der Blog kann die eigene Webpräsenz erweitern oder gar ersetzen, je nachdem, wie man sich in der digitalen Welt aufstellen will. Mein eigener Blog ist multimedial mit Videos und Downloadbereich gestaltet und damit meine universelle Anlaufstelle im Netz, mit allen Verlinkungen zu YouTube, Instagram, Twitter und Google+.

Ein Blog ist mehrdimensional angelegt – das sorgt für eine breitere Ansprache.

Während eine “normale” Unternehmenswebsite eine schlichte, fast eindimensionale Darstellung des Produkt-(Dienstleistungs-)Portfolios mit Kontaktangaben beinhaltet, fordert der Blog den Dialog heraus. Er wird damit zur Dialogplattform über alle sozialen Medien hinweg und kann eine mehrdimensionale Ansprache ermöglichen, weil er die verschiedensten Kommunikationsmaßnahmen an einem Ort im Internet bündelt.

Eine Unternehmensinternetpräsenz informiert; auf dem Blog beginnt mit jeder Botschaft ein Dialog.

Im Gegensatz zu anderen Werbeformen wird ein Blog von Nachhaltigkeit getragen. Bei Printmaßnahmen fehlt die Interaktion, ein Radio- oder TV-Spot sorgt nur für sehr kurzfristige Aufmerksamkeit, die vom nächsten Spot schon wieder ausgelöscht werden kann. Ein Blog kann zwar keine kurzfristige Werbemaßnahme sein, aber durch eine dauerhafte und konsistente Kommunikation wird das Involvement der Leser wesentlich größer. Der Blog sorgt für langfristige Aufmerksamkeit und dient als Hilfsmittel, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.

Die Grundvoraussetzung für den Aufbau eines Blogs ist zum einen echtes Interesse an aktiven Beziehungen zu Kunden und Lieferanten und zum anderen, geeignete interessante Inhalte für diese Kommunikationsform zur Verfügung stellen zu können.

Wenn man etwas zu sagen hat, ist der Blog die beste Möglichkeit, die Kundenbeziehungen durch Interaktion zu bereichern.

Wie bei allen Social Media-Aktivitäten ist Authentizität die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Blog: Er muss unverfälscht und lebendig, mit Herz und Persönlichkeit geführt werden. Die Beiträge dürfen “Ecken und Kanten” haben, denn es hat sich gezeigt, dass sich Haltung auszahlt, mit Inhalten weiterhelfen zu wollen, statt sich zu inszenieren und sich auf bestimmte Art künstlich zu positionieren.

Kurz und gut: Der Blog muss den Menschen hinter dem Unternehmen mit Herz und Persönlichkeit zum Vorschein bringen.

Die Erfolgsmessung eines Blogs ist ebenfalls von Einfachheit geprägt: Google Analytics ist ein sehr einfach zu bedienendes Instrument dazu. Wenn man dann noch die eigenen Botschaften in ihren Kernbegriffen beim Suchmaschinen-Ranking beobachtet und steuert, hat man schon ein ausreichendes Monitoring für seine Aktivitäten. Bei der Steuerung meiner eigenen Kernbegriffe habe ich im Selbstversuch die Erfahrung gemacht, dass ich meine Wunschbegriffe wie “Einfachheit”, “Social Media Mittelstand” und “Werbeagentur der Zukunft” bei Google auf den ersten Ergebnisseiten verankern konnte.

Bei der langfristig angelegten Werbemaßnahme “BLOG” darf man am Anfang nicht zu viel erwarten: Bei mir waren es bei den ersten Beiträgen durchschnittlich nur 20 Besucher pro Tag; hier gehört ein wenig Geduld dazu.

Beim Blog – wie bei allen sozialen Medien – gilt es, in Googles Algorithmen “relevanter” zu werden!

Ein Blog darf nie Selbstzweck sein, es muss der Ansporn dahinterliegen, noch relevanter im Internet zu werden. Mit jedem Beitrag steigt die Online-Reputation und diese ist bei Kundenakquise und am Arbeitsmarkt sehr hilfreich. Manche schaffen es sogar in die erste Liga: Style Rookie von Tavi Gevinson hat eine Million Besucher pro Woche, schreibt über Mode und sitzt bei Modeshows in der Front Row.

In Gesprächen über Blogs taucht immer wieder die Frage auf, ob man Angestellte einen Blog führen lassen sollte. Ich denke, dass Unternehmen umdenken müssen, denn es ist sehr hilfreich, wenn Mitarbeiter die “Unternehmensflagge auch online hissen”. Das deshalb, weil das Expertenwissen der Angestellten auf diesem Wege zur Verbesserung der gesamten Unternehmenskommunikation und -werbung beiträgt – und zudem die Kompetenzen der Mitarbeiter ausbaut. Selbstverständlich bedarf es dabei Spielregeln, die man am besten direkt aus dem Arbeitsvertrag für das Online-Engagement ableiten kann.

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